Montag, 26. März 2012

Turn right in 1229 km

So lautete die Anweisung des Navigationsgerätes. Das lässt nur eines vermuten: Wir sind durch das australische Outback gefahren, genauer, von Melbourne nach Perth, mit einem großen, luxuriösen Wohnmobil. Ihr denkt euch sicher "Wie kann das sein? Können die beiden sich das leisten?"

"Relocation" lautet das Zauberwort. Die Tatsache, dass manche Leihautos irgendwann wieder an den Ausgangspunkt zurückgebracht werden müssen, verhalf uns zu dieser Art des Reisens.

Nun aber von vorne:
Da wir anfangs keinen Plan und erst recht keine Aussicht auf erschwingliches Reisen hatten, gingen wir viele Möglichkeiten durch. Als wir dann diese Relocation gebucht hatten, blieben uns noch ein paar Tage im Raum Melbourne. Eine sehr liebe und überaus motivierte alte Dame im Informationszentrum schlug uns einen Trip auf die Insel French Island vor. Und da fanden wir uns dann auch bald wieder. Nach Zug und Fähre standen wir mit drei Israelis am Fähranleger auf dieser schnuckeligen Insel. ..mal wieder ohne Plan. Nach einem harten Fußmarsch wurde uns im General Store, dem einzigen Shop auf der ganzen Insel, die Abholung zu einem der zwei Campingplätze organisiert. Tja, und da kam sie dann auch schon an, Lois Airs, die Besitzerin einer alten Farm, Betreiberin eines Museums, eines Tearooms, eines Guesthouses und eines Campingplatzes. Später stellte sich heraus, dass diese Frau so ziemlich alles für diese Insel organisiert und macht und transportiert. Sie hat ALTE Busse in allen Größen, und man traut ihr nach kürzester Zeit ALLES zu.

Wir verbrachten dort drei wunderschöne Tage und Nächte, genossen die absolute Abgeschiedenheit und arrangierten uns mit der Natur und den Tieren um uns herum. Lois merkte man an, dass sie gerne jemanden um sich hat. Und trotzdem war sie immer im Stress und am Laufen. Gerade eben zeigte sie Gästen noch ihre Tiere und im nächsten Moment sah man sie fein herausgeputzt in ihren Bus hüpfen. "Ich muss das Cricket-Team vom Festland von der Fähre abholen. Heute ist das Finale!" Wer hat wohl gewonnen?


Nach diesem Erlebnis traf uns der Schlag umso härter, als wir unseren Camper abholten. "Platinum-Version, 8 Meter lang, Dusche, Toilette,..." alles was man braucht ... und auch nicht braucht. Absoluter Luxus! Abfahrt in Richtung Osten, die Great Ocean Road entlang. Leider hatten wir für knapp 4000 km nur 6 Tage, sodass wir bei um die 10 Stunden Fahrzeit täglich die Landschaft nur im Vorbeifahren genießen konnten. Bald aber schon stellte sich heraus, dass dies im Outback genau richtig und gut ist. Und dieses Outback fing bald schon an. Schilder am Straßenrand warnten uns vor verschiedensten Tieren und gaben an, dass man die nächsten tausend Kilometer keinen Shop mehr vorfinden wird. Ein anderes pries die "längste gerade Straße Australiens an", welches bedeutete, dass man für 146,6 km das Lenkrad getrost vergessen dürfte, wären da nicht die zahlreichen riesigen Road Trains, die uns mit hoher Geschwindigkeit überholten und deren Luftsog uns zum Gegenlenken zwang.

Nach diesen endlos erscheinenden Kilometern erreichten wir also endlich die Großstadt Perth, die sich schon viele hundert Kilometer vorher mit zunehmender Zivilisation ankündigte.

Hier sind wir nun, müssen bald unser Wohnmobil abgeben, lassen die Eindrücke des Outbacks nochmal auf uns einwirken und haben, wie immer, keinen Plan.


Montag, 12. März 2012

Quite busy!

Wir sind im siebten Land unserer Reise angekommen.

Australien.
Organisiert. Moderne Glaswolkenkratzer. Teuer. Unpersönlich. Florierende Geschäfte. Ein großes Volksfest. Kinder mit übergroßen Kuscheltieren in der Hand. Menschen und Gebäude so weit man sieht. Das Hostel. Zusammengepfercht mit typischen Backpackern. Interessante Gespräche? Wohl eher nicht hier.

Größer hätte der Unterschied zu unserem geliebten Samoa wohl nicht sein können. Wir haben uns überlegt, Australien auszulassen, haben uns dann aber wieder an den Sinn unserer Reise erinnert. Der Unterschied macht ja schließlich den Reiz aus.


Und so sitzen wir einige Meter von der Menge entfernt in der Wiese. Wir beobachten das Treiben. Die Menschen sehen glücklich aus. Heute ist Feiertag. Die Sonne scheint. Kinder blödeln neben uns auf der Wiese und lachen fröhlich. Die Stadt ist sauber. Überall sitzen Straßenkünstler und zeigen, was in ihnen steckt. Wir bleiben begeistert stehen. Uns gefällt es hier in Melbourne. Wir werden eine Nacht länger bleiben.

Insgesamt haben wir vier Wochen und eigentlich noch keinen Plan. Aber jetzt freuen wir uns auf den roten Kontinent.

Mittwoch, 7. März 2012

Lofa Samoa - Good Bye Samoa

Es ist so weit, wir müssen uns von diesem traumhaften, teilweise unberührten, urtümlichen und oft faszinierenden Fleckchen Erde trennen.

Wir haben Samoa sehr genossen. Haben wieder viele nette Menschen getroffen und mit ihnen zusammen eine wunderschöne Zeit verbracht. Wir haben unsere Batterien aufgetankt, sind zu Ruhe gekommen und sind bereit für viele neue Abenteuer.


Aber was haben wir denn vier Wochen auf Samoa gemacht? Ihr kennt uns ja mittlerweile und könnt euch vorstellen, dass wir es nicht eine ganze Woche am Strand aushalten, ohne nicht auch etwas von der Kultur, der Lebensweise und der Landschaft auf Savai'i mitzubekommen. So haben wir uns einen Mietwagen geschnappt und sind damit um die Insel gefahren. Viele tolle Eindrücke, die wir dort erfahren durften. Dieses Land ist etwas ganz besonderes, vom Vulkan geformt, von den Menschen liebenswert gemacht. Fährt man auf der einzigen Straße, sie führt einmal um die gesamte Insel, winken einem die Einheimischen fröhlich zu. Überall werden tropische Früchte angeboten. Man bleibt stehen, hält ein kleines Pläuschchen und kauft eine frische Papaja.
Es ist wunderschön hier auf dieser Trauminsel.


Naja und morgen geht es dann zurück ins kalte Auckland. 20 Grad? Das können wir uns gar nicht mehr vorstellen. Da verbringen wir dann noch zwei Nächte und müssen uns dann von unserer lieben Laurie verabschieden, die nun wieder zurück zum studieren muss. Wir heben dann ab in Richtung Roten Kontinent.
Was wird uns dort alles erwarten? Wir freuen uns darauf, sind immer noch nicht müde geworden.

Eure Reisenden