Dienstag, 28. Februar 2012

Ein gutes Gefühl

Gestern wurde die Insel gewechselt. Das heisst, wir haben die Fähre nach Savaii genommen und uns dort am Strand der Tanu-Beach-Fales niedergelassen, wo wir von der ganzen Familie äußerst freundlich aufgenommen wurden. Am Abend gab es dann eine große Show, an der die gesamte Großfamilie teilnahm. Sogar die kleinsten mischten schon gehörig mit. Die Frauen trugen schöne Kleider und die Männer sangen traditionelle Lieder. Am Ende gab es eine große Feuershow, die unsere Touristenaugen und viele Fotoapparate blitzen ließ.

Es war so, wie Samoa in der Werbung angepriesen wird.



Wieso macht mich (Neo) das Schreiben solcher Zeilen nachdenklich? Es hört sich doch gut an! Alles ist bestens, alle Menschen sind nett und gut zueinander, eine große Feier findet statt und alle sind glücklich. Was soll daran falsch sein?!

Solche Situationen sind uns langsam vertraut. Fast überall gibt es solche Feiern und Shows für Touristen. Aber eigentlich ist es genau DAS, was wir NICHT sehen wollten auf unserer Reise. Es sollte keine Pauschal-Reise werden, auf der tausende Fotos gemacht werden, auf denen Bewohner fremder Länder und Kulturen zu sehen sind, bemüht, dem "Kunden" zu gefallen, um ihm Geld zu entlocken und Werbung für ihr Unternehmen zu machen. Leider ist dies besonders in ärmeren Ländern der Fall, und man kommt selbst als Reisender mit Rucksack und etwas "anderen" Absichten oft nicht um solche Situationen herum. Man versteht sicher auch die Beweggründe dieser Menschen, die sich für ihr eigenes Überleben oft so zur Schau stellen müssen. Das Land, die Kultur und besonders eben die Menschen lernt man so allerdings kaum kennen.

Irgend etwas ist hier in Samoa jedoch anders. Die Samoaner feiern einfach gerne, tanzen, singen, lachen, ... Oft den ganzen Abend, die ganze Nacht. Wenn man dann als Tourist zu solch einer Show eingeladen wird, kann man sich sicher sein, dass nichts davon gespielt ist, dass alle Spaß daran haben, dass sie uns einfach sehr gerne in ihre Familie mit aufnehmen. Sind keine Touristen da, wird genauso getanzt, gesungen, gelacht, ... Einfach so.

Das ist der Grund, weshalb es sich zwar immer noch komisch anfühlt, man aber mit Spaß und Freude dabei sein kann.


Es ist schon erstaunlich, was für Gedanken, Energien und Schwingungen aufeinandertreffen, wenn sich zwei so völlig unterschiedliche Kulturen wie die samoanische und die deutsche begegnen. Wir werden immer wieder von einem starken Schub Gastfreundschaft, Kontaktfreudigkeit und ganz besonders großem Respekt gegenüber JEDEM Menschen überrascht, dem wir mit immer weniger Scheu entgegnen können. Wir lernen dazu! ...und es fühlt sich richtig und gut an.

...Hoffentlich können wir was davon in uns aufnehmen und nach Hause tragen!


Es grüßt Euch Neo mit seinen zwei Mädels

Sonntag, 19. Februar 2012

Angekommen

Das warme Wasser spritzt uns bis zu den Knien hinauf. Die Füße fühlen die leichten Unebenheiten des heißen Sandstrandes. Fasziniert von den umwerfenden Farben rennen wir am Südpazifik entlang. Fröhlich blinzeln wir in das grelle Sonnenlicht und können es immer noch nicht richtig fassen. Die Palmen direkt über dem Wasser machen das Bild perfekt. Wir sind auf Samoa. Ein großer Traum ist war geworden. Endlich.




In Christchurch wurde es langsam eng, waren doch die Käufer eher Mangelware am Automarkt. Nach drei Nächten auf dem Backpacker-Carmarket fanden wir dann endlich ein nettes Pärchen, welches unsere Susi übernahm und auch versprach, auf sie aufzupassen. Guter Dinge fuhren wir zum Flughafen. Mit dem Ablauf am Airport mittlerweile bestens vertraut ging es relativ zügig zum Boarding. Da spricht mich doch glatt die Stewardess an, ob ich da eine Gitarre in der Hand hätte. Um es kurz zu machen. Entweder der "Emil" bleibt da, oder wir. Wir entschieden uns dann doch schweren Herzens für die Gitarre. In Auckland angekommen, ohne Gitarre, erfuhren wir, dass unser Flug nach Samoa kurzerhand gecancelt wurde. Was nun?
Nach langem hin und her bekamen wir den nächst möglichen Flug. Macht ja nichts.
In Samoa angekommen traf uns erst mal der Schlag, Mann, ist das heiß hier *g* Ja und nun liegen wir am Lalumano Beach und lassen es uns bei köstlicher samoanischer Küche so richtig gut gehen. Es ist Zeit, die Erlebnisse der letzten Monate zu verarbeiten. Den richtigen Ort dafür haben wir jetzt gefunden...und den Emil haben wir auch wieder bekommen.


Wir hoffen, euch geht es gut im kalten Deutschland. Tut uns leid, dass der Post so lange gedauert hat.

Montag, 6. Februar 2012

Urgewalten

Liebe Freunde auf der Winterhalbkugel

Heute einmal mit zwei traurigen Nachrichten.
Nachdem wir im schönen Mt. Cook Nationalpark die traumhafte Natur genießen durften, ging es, am Lake Tekapo vorbei, nach Christchurch, unserer letzen Station in Neuseeland.

Am 23.12.2011 gab es hier ein verherendes Erdbeben. Ohne Vorahnung, was uns dort erwarten wird, fuhren wir geradewegs ins Zentrum. Einsturzgefährdete Häuserblocks, große Risse an den Wänden, historische Bauten, welche durch Stützpfeilern vom Zusammenfall gesichert werden, ohne große Hoffnung auf Erhalt der alten Bauwerke. Verlassene Gebäude. Das Zentrum verriegelt. "Extreme Danger. Keep out". Zu gefährlich. Außerhalb abgesackte Berghänge, Häuser, einst in traumhafter Lage, gleich mit in die Tiefe gerissen. Der Straßenbelag zerrissen, Brücken notdürftig gestützt. An den Eingängen der Geschäfte und Cafes hängen Zettel, welche die Häuser in drei Kategorien einteilen:

-betretbar
-kurz betretbar um Einrichtungsgegenstände zu sichern
-betreten verboten

Meist letzteres!

Wie geht eine Stadt damit um, innerhalb eines dreiviertel Jahres zweimal ein einschneidendes Erdbeben überstehen zu müssen?
Die Neuseeländer zeigen es uns. Cafes und Geschäfte, ja sogar öffentliche Toiletten, werden kurzerhand in farbenfrohe, liebevoll hergerichtete Container ausgelagert. Ein kleines Sonnenblumenfeld an der neu entstandenen Einkaufscontainerstraße spricht Mut zu und heitert die Stimmung ein wenig auf. Kein Wasseranschluss? Kein Problem, man unterstützt sich, man hilft einander. Verlängerte Fahrzeiten durch Staus? Der Kiwi nimmt es gelassen. Man hält eben zusammen. Wird schon wieder. Ein optimistisches Volk. Ein starkes Volk. Und doch. Beunruhigend. Beängstigend. Bedrückend.

Vor kurzem erhielten wir eine zweite traurige Nachricht. Wieder einmal wurde durch die Unachtsamkeit des Menschen ein traumhafter Ort auf unserer Welt zerstört. Wieder einmal ist der Torres del Paine Nationalpark in Patagonien betroffen. Wieder einmal zerstörte das Feuer einen großen Teil der faszinierenden Gegend.

Im Park gibt es zum Schutze der Natur die Regel, dass man nichts hinterlässt, außer seinen Fußspuren. Sprich, man nimmt seinen Müll mit, auch das gebrauchte Toilettenpapier. Das war einem Wanderer offensichtlich zu unangenehm und so wollte er es verbrennen. Daraus entwickelte sich ein riesiger Waldbrand, der eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen vernichtete.
Es tut uns im Herzen weh, dass so etwas wieder an diesem gigantischen Ort passieren musste.

Und so werden wir einmal mehr in unserem Gedanken bestätigt, wie zerstörerisch die Natur sein kann, wie ausgeliefert wir diesen Urgewalten sind. Schade nur, wenn einmal mehr der Mensch der Auslöser war.

Sonst geht es uns bestens. Es wird Zeit, sich von unserer geliebten Susi zu verabschieden. Komisches Gefühl, plötzlich nicht mehr so frei und unabhängig zu sein. Unser tolles Auto ist uns doch ganz schön ans Herz gewachsen.

FuN und L.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Our beloved van "Susi"

Toyota Estima Lucida 1992 "Susi"

Petrol (no diesel tax!)
Automatic
4WD (don't be afraid about gravel roads!)
Radio/CD player
Car USB adapter (charging phones,...)
Power windows
Aircondition
Central locking
WOF till 16.06.2012
Registration till 02.05.2012
2 seats and a comfortable bed or 7 seats
Complete car tools (jack, pliers, wheels brace, wrench set, engine oil, ...)

Camping gear

2 camping chairs
1 camping stove
1 pan
1 pot
2 cups
2 plates
Cutlery for two persons
1 big knife
1 sharpener
2 water cans each 10 litres for drinking water
...

Maps

The original Kiwimaps for north and south (very useful)
A map for the south island with a lot of sites for free or cheap camping
(selftested) ;-)

We sell our beloved van "Susi". We travelled two month with it and it was a great time with it. We spent a lot of comfortable, dry and safety days and nights in and with it. It never broke down or had a flat battery. The spare tire is checked and alright, too! Everything worked fine and it is really reliable. Susi uses up 9l/100km. The whole car was checked and they changed the oil, break fluid and the front shock absorbers, but you can of course do a check first! The tires are in a good condition.

3850 NZ$ o. n. o. (or nearest offer)

Call or text us: NZ 0211 660739
Email:
franziska.bauer.ei@googlemail.com
sebastian.papperger@yahoo.de

We speak german and english. ;-)


Franzi and Neo

Mittwoch, 1. Februar 2012

...da warens plötzlich Drei

-einrereisezuzweit- hat Zuwachs bekommen. Unsere liebe Laurie aus Eichstätt ist spontan und kurzerhand zu uns gestoßen.
Wir sind also von Invercargill über Gore nach Dunedin und haben dort die Laurie abgeholt. Zu dritt ging es dann an der Catlins Coast entlang, zum Nugget Point, einem steilen, windumtosten Felsvorsprung über dem Meer. Dem Wind und dem Ozean lauschend fielen uns dort merkwürdige Geräusche auf und beim genaueren Hinsehen erblickten wir eine ganze Schar spielender Pelzrobben. Schön, diese Tiere in freier Wildbahn erleben zu dürfen.
Aber das waren nicht die einzigen Meeresäuger, die wir an diesem Tag hautnah miterleben durften. An einem Strand ganz in der Nähe sind wir fast über einen Seelöwen gestolpert und die sind nun wirklich nicht(!) klein. Ungefähr fünf Meter neben diesem Giganten erblickte Neo ihn und wir bekamen einen mega Schreck. Aber das riesige Tier interessierte sich nicht weiter für uns und setze nach ein paar prüfenden Blicken gelangweilt seinen Mittagsschlaf fort. Glück für uns!!!

Am nächsten Morgen gab es dann ein tolles Frühstück. Laurie hatte nämlich Geburtstag und so ließen wir es uns bei Geburtstagsmuffins, Porridge, Nutellabrot mit Banane und sogar ein paar Geschenken an einem wunderschönen und traumhaften Strand richtig gut gehen.
An den dreistufigen Purakaunui Falls vorbei geht es jetzt Richtung Mt. Cook, wo wir unsere letzte Wanderung in Neuseeland in Angriff nehmen wollen.

Ein paar sonnige und ca. 20 Grad Warme Grüße von FuN with Laurie