Mittwoch, 25. April 2012

Es geht los!

In den nächsten Minuten werden wir von einem Taxi zum Startpunkt eines neuen Abenteuers gebracht.

Liebe Freunde, wir haben hier in Pokhara also doch noch mal die Gelegenheit, Euch über unseren Blog kurz Bescheid zu geben, wie es weitergeht. Ab heute sind wir in den Bergen des Annapurnamassivs unterwegs.

Wir sind gespannt, was uns dort erwartet!

Liebe Grüße
FuN

Sonntag, 22. April 2012

Wir wollen mehr

Müll, Elend, Hunger, Lärm, .... wo man hinsieht. Vorsicht vor Betrügern, Schleppern und Taxifahrern und vor allen, die dir etwas anbieten wollen, sei es nur ein kleiner Rundgang durch eine Tempelanlage, sei geboten. Kathmandu soll nur ein guter Start- und Vorbereitungspunkt für Treks in die Berge des Himalaya sein. Mehr nicht. ...

Das und mehr negative Berichte versuchten uns bereits vor der Einreise in Nepals Hauptstadt unsere Meinung zu beeinflussen.

Beim Anflug auf Kathmandu stupste uns Erin, unsere Sitznachbarin an, wir sollen aus dem Fenster sehen. Der Pilot steuerte das Flugzeug wesentlich schneller und knapper als gewohnt über Wohnhäuser. In der Ferne leuchteten die terrassierten Hügel des Kathmandutals in schimmerndem Licht und das Flugzeug wurde stark abgebremst. Landung. Wir sind in Nepal!

In der Empfangshalle große Aufregung. Die Beamten nehmen keine nepalesische Rupien. Dollar, Euro oder Britische Pfund sind angesagt. Sonst war es das erstmal mit dem Visum für Nepal. Der einzige Geldautomat vor den Kontrollen hat seinen Dienst quittiert. Wir haben dank unserer Eichstätter Freunde Dollar dabei. Genau so viel, dass es reicht. Herzlichen Dank dafür.

Am Ausgang des Flughafens werden aufgebrachte und motivierte Taxifahrer von Sicherheitskräften zurückgehalten. Von der Touristenhilfe bekommen wir einen Zettel mit Zielort und werden einem offiziellen Taxi zugewiesen. Sah alles recht beruhigend aus. Wir genossen die ersten Minuten der Fahrt und versuchten, die neuen Eindrücke aufzunehmen.

Nach ein paar Minuten überprüften wir fast schon routinemäßig die Route und merkten, dass etwas nicht stimmte. Wir fuhren in dir falsche Richtung. Die Taxifahrer bekommen eine Provision für jeden Touristen, den sie an den bestimmten Hotels abliefern. Wir klärten das und zeigten dem Fahrer auf der Karte den neuen Zielort. Alles kein Problem!

So standen wir also mitten in Kathmandu. Touristen sahen wir nur spärlich, da wir uns eine Unterkunft fernab vom Touristenviertel aussuchten. Nach ein wenig Suchen und vielem Feilschen bekamen wir ein Zimmer im zweiten Stock mit Aussicht auf einen der schönsten und ruhigsten Plätze Kathmandus. Früher wurden hier die königlichen Elefanten gehalten, heute bieten hier Souvenirverkäufer ihre Ware an. Tolle Sachen, durchwegs hochwertige Handarbeit und Kunst. Nur das nächtliche Konzert der Straßenhunde kann ein wenig stören.

Was ist mit den Vorurteilen?
NATÜRLICH herrscht hier Armut, Hunger und Elend. NATÜRLICH gibt es hier überall Müll und Dreck. Auch die Schlepper und die bettelnden Straßenkinder sind da. Ist alles so schlecht wie man gehört hat?

Die Nepalesen sind berühmt für Toleranz, Gütigkeit und Gelassenheit. In der Geschichte des Landes gab es nie Zwistigkeiten religiöser Art.
Das spricht Bände!
Und so haben wir die Nepalesen auch kennengelernt. Respektiert man ihren Lebensstil und ist man bereit, sich ein wenig anzupassen, entwickelt sich eine Bindung zu den hier lebenden Menschen, die sich positiv auf alle Situationen auswirkt. Nie war uns jemand böse, wenn wir ein Angebot ausgeschlagen haben. Immer wurde unser Lächeln erwidert, unser Gruß mit leuchtenden Augen aufgenommen.

Wir wollten auf dieser Reise lernen, mit anderen Augen zu sehen, sich in möglichst viele unterschiedliche Menschen hineinzuversetzen ...um zu verstehen.
Manchmal fällt es mir (Neo) schwer. In extremen, langandauernden Momenten ist es besonders hart. Dann rutscht mir schon mal ein Klagelaut oder eine miese Grimasse heraus, wenn beispielsweise mal wieder im SEHR engen Verkehrgewusel ein Motorradfahrer (der tausendste am Tag) mich beim Vorbeifahren am Bein streift und dabei hupt wie verrückt. Solche Momente tun mir besonders leid. Beobachten wir aber andere Touristen, sind wir einerseits wieder beruhigt, andererseits aber sehr beschämt über ihr teils extrem schlechtes und intolerantes Verhalten.

Anpassung und Respekt vor anderen Kulturen ist hier aber nicht das Allheilmittel! Es ist gut und wichtig, dass es auch Querdenker gibt, Leute, die Fehler sehen und was verändern wollen. Da ist es erfreulich zu sehen, dass es Projekte wie die "Kumbeshwar Technical School" gibt. Hier werden Waisenkindern Unterkunft, Essen und Ausbildung geboten. Aber auch andere Bedürftige kommen hier unter. Es wird sich selbst finanziert, indem die Produkte inzwischen weltweit verkauft werden. Nachdem wir (Franzi) uns hier mit Wollsachen eingedeckt haben, bekamen wir einen Rundgang durch alle Räumlichkeiten, von den Unterkünften über die Webstühle bis hin zur Wollmützenfabrikation und den Schulräumen der ersten bis fünften Klasse.

Unsere Tage in KTM bringen uns allerdings auch zu anderen Stätten, wie beispielsweise den Verbrennungsghats in Pachupatinath, wo wir die Prozedur miterleben konnten. In diesen Momenten legt sich ein Schleier auf unsere Gemüter, alleine schon weil wir nicht wissen, wie man sich verhalten soll. Alles Recherchieren kann nicht jeden Fehler vermeiden. Bisher schlagen wir uns jedoch bestens.


Nun brechen für uns die letzten Tage hier in dieser meist vom Smog bedeckten aber inzwischen von uns geliebte Stadt herein. Unser Visum für das nächste Land können wir hoffentlich am Montag abholen, sodass es dann endlich hinaus nach Pokhara gehen kann, von wo aus wir unseren Trek in das Himalayagebirge starten wollen. Voraussichtlich dauert dieser zwischen acht und zwölf Tage. Internet gibt es dort sicherlich nicht. Also: Nicht verzagen, danach gibt es wieder Neues zu lesen.


Nepal, wir wollen mehr!

Samstag, 14. April 2012

Wasser, viel Wasser!

Wir sind auf unserem letzten Kontinent angekommen. Seit ca. einer Woche sind wir in Bangkok. Es war fast ein wenig wie Heimkommen. Wie selbstverständlich fuhren wir zur Shanti Lodge, einer netten Oase mitten in Bangkok, und stapften auch gleich los um festzustellen, was sich hier alles seit 2010 verändert hat. BKK ist sauberer geworden, die TukTuk-Fahrer weniger aufdringlich.

Seither genießen wir hier das aufgeregte Treiben. Aber warum halten wir uns eigentlich so lange in Thailands Hauptstadt auf? Der Plan war, uns hier das Visum für Indien zu besorgen. Leider brauchen die Behörden dazu sieben Werktage, die wir natürlich auch eingeplant hatten. Blöderweise macht uns aber das thailändische Neujahrsfest Songkran einen Strich durch die Rechnung. Hier herrscht drei Tage lang Ausnahmezustand. Das ganze Land veranstaltet in dieser Zeit eine rießen Wasserschlacht. Wer nicht mitmachen will, verschanzt sich besser lieber in seinem Hotelzimmer oder fliegt außer Landes. Wir haben versucht, der ganzen Sache zu entgehen, indem wir eine Longtailtour durch Bangkoks Kanäle unternahmen. Blöderweise ist man auf so einem Boot erst recht gefangen und so blieb uns nichts anderes übrig, als bei dem ganzen Spaß mitzumachen. Wer Thailands Flüsse kennt, weiß, dass das nicht gerade die sauberste Art der Wasserschlacht ist. Wir hatten trotzdem einen rießen Spaß mit den Einheimischen zusammen, und bei dem heißem Wetter kommt eine Abkühlung sowieso ganz recht. Zurück ging es auf die Hauptstaße. Da wir eh durchgehend durchnässt waren, macht uns ja das nichts mehr aus, ... dachten wir. Hier lauerten die lieben Thais nämlich zusätzlich mit weißem Puder, welcher mit Wasser vermischt ins Gesicht geschmiert wird.
Das Ergebnis...seht selbst.

Bei uns geht es am Sontag nun endlich nach Nepal und dann, wenn alles gut geht, nach Indien. Wir sind schon sehr sehr gespannt auf diese beiden doch sehr anderen Länder.

Euch weiterhin einen schönen Frühling.
FuN

Samstag, 7. April 2012

Time to say Goodbye

Wie schnell doch die Zeit hier in Australien vergangen ist.

Nachdem wir im sonnigen Perth ein paar Tage verbracht hatten, guten, feinporigen Flat White genossen haben und uns von der doch anstrengenden Fahrt erholt hatten, ging es mit dem Zug nach Fremantle. Dort wollten wir eine Nacht auf dem Campingplatz verbringen und dann auf Rottnest Island übersetzen, haben wir doch auf French Island so tolle Tage verbracht. Bald stellte sich jedoch heraus, dass das Ganze einfach nicht in unserer Preisklasse liegt. Ein neuer Plan musste her. Sollten wir weiter nach Süden fahren? Am Campingplatz haben wir dann aber so viele nette Leute kennengelernt, dass wir entschieden, die Tage bis zum Abflug hier zu verbringen. An dieser Stelle wollen wir Leonie, Kathi, Lana und die vier Italiener Grüßen.

Am Montag ging es dann nach Sydney. Hier haben wir die letzten Tage mit Wandern in den Blue Montains, Harbour Bridge, The Rocks oder im Darling Harbour verbracht. Wie sich das für einen anständigen Sydneyaufenthalt gehört, haben wir uns auch noch einen Besuch im berühmten Sydney Opera House gegönnt. Die Aufführung des Macbeth von William Shakespeare war einen Besuch wert.

Jetzt heißt es aber Abschied nehmen. Asien stehen auf dem Plan. Deshalb haben wir uns die letzten Tage bemüht, "westliches" Essen zu kochen. Ein wenig Bammel haben wir nämlich schon, vor drei Monaten Reis und Reisnudeln. Wir sind auf weitere Abenteuer gespannt.

Schöne Ostern euch allen!

FuN