Sonntag, 1. Juli 2012

Nachgedacht

In der Ferne wolkenverhangene Hügel, tiefgrüner Urwald, hoch aufgetürmte Sandbänke, ein brauner, aber nicht dreckiger Fluss, Bambusstangen mit Fischernetzen, das Knattern der vorbeiziehenden Longtailboote, Einheimische die am Ufer stehen und winken, das monotone Brummen des eigenen Schiffmotores. Wir sind auf dem Mekong; in Richtung Luang Prabang (Laos) unterwegs.

Es ist Zeit ein wenig nachzudenken, die Gedanken nach Hause schweifen zu lassen, aber auch um sich zurück zu erinnern, an vergangene Abenteuer.

Auf dem Boot drehen sich die meisten Gespräche um das Reisen, um entfernte Ziele. Fast überall können wir mitreden, unglaublich. Südamerika, der Kontinent wo doch keiner Englisch spricht und deshalb wohl die meisten zögern, ihn zu bereisen; Neuseeland, welches uns immer noch durch seine atemberaubende Natur fasziniert; Samoa, ein Land, bei dem wir erst einmal erklären müssen, wo es liegt, um danach mit glänzenden Augen von der Lebensfreude dieses Landes zu schwärmen; Australien, wobei sich dort die Gespräche hauptsächlich darum drehen, dass man dort viel zu viel Geld braucht, es wäre so viele andere Geschichten wert; Nepal mit seinen Trekkingtouren im Himalayagebirge und zuletzt Indien, ein Land das man unmöglich beschreiben kann. Wenn wir die ein oder andere Geschichte erzählen, wird uns erst einmal bewusst, was wir in den letzten Monaten erleben durften. Es war und ist eine wahnsinnige Reise. Vor allem aber eine Reise zu uns selbst.

Ich schaue nach oben, das felsige Ufer des Mekongs zieht immer noch an uns vorbei. Viele felsige Wege haben wir in der letzten Zeit überwunden und wir werden auch in der Zukunft den ein oder anderen holprigen Weg gehen müssen. Wie wird die Zeit nach der Ankunft? Können wir die Vorsätze für unser Leben nach der Reise einhalten? Wie werden die neuen Mitstudierenden in Augsburg sein? Wie die Arbeitskollegen und die Schulklassen? Wie können wir die Ruhe, die wir auf der Reise erfahren haben, mit in den Alltag nehmen?...

Wir fühlen uns gut gewappnet für das was kommt. Sehen das Nach-Hause-Kommen als neue interessante Reise an. Wir freuen uns auf Daheim, auf gewohnte Dinge, auf ein eigenes Bett, auf Schweinebraten mit Knödel (mir läuft gerade das Wasser im Mund zusammen, heute Mittag gibt es mal wieder kalten "fried rice with vegetables and chicken"), aber vor allem freuen wir uns auf EUCH, auf Familie und Freunde!

In ca. fünf Stunden werden wir in Luang Prabang ankommen. Eine Stadt am Mekong von der man sagt, dass der Abschied schwer fallen wird. Wir sind gespannt und freuen uns auf eine angeblich superleckere Kaffeekultur!



P.S.: Wir haben die Fahrt von Pai zur thailändisch-laotischen Grenze dank Reisetabletten bestens überstanden. Danke an alle, die uns davor gewarnt haben :-)

3 Kommentare:

  1. Ihr lieben...

    ich muss zur Zeit auch sehr oft über euch und eure Reise nachdenken!

    Ich kann es manchmal kaum glauben, was ihr in den letzten 9 Monaten alles erlebt habt, wie viel Abendteuer in so vielen verschiedenen Ländern ihr zwei bestens gemeistert habt!

    Ich denke, wahnsinn einfach unglaublich, ihr habt euren großen Traum nun wirklich gelebt, ihr habt so viele unbeschreibliche Dinge erfahren, gesehen und durchgestanden ihr habt die Reise zur zweit wirklich in die Tat umgesetzt..
    ihr habt Erfahrungen gemacht, die euch keiner mehr nehmen kann...
    ihr könnt mitreden, ihr habt viele Dinge mit eigenen Augen gesehen...

    vorallem freu ich mich dass es euch gut geht und ihr schon sehr bald wiederkommt! :)
    Ich freu mich auf euer Kommen!

    Und ich bin ganz stolz darauf, dass ich ein Teil von Neuseeland und ganz Samoa mit euch erleben durfte,

    Für eure letzen zwei Wochen wünsch ich das Beste!

    EUre Laura

    AntwortenLöschen
  2. Die Straßen um Pai sind wirklich mies... mich hat es auf der Fahrt von Pai nach Mae Hong Son und zurück böse erwischt :)

    Lg aus Köln,
    Ronny

    AntwortenLöschen
  3. Hallo ihr zwei!
    Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, diesen Blog zu schreiben. So konnte ich abwechselnd zwischen dem Ferdi und euch hin und her lesen, mir schöne Bilder anschauen und aufregende Geschichten lesen. Ich hoffe ihr habt noch ein paar schöne letzte Tage und kommt wohlbehlaten wieder in Deutschland an!

    Grüße aus Uganda,

    Tobi

    P.S.: Die Geschichte mit den Royal Enfield´s hat mich ganz schön infiziert. Wenn ich wieder zurück bin in Deutschland muss ich unbedingt mal eure Maschinen anschaun *G*

    AntwortenLöschen